Wir haben uns zwei Monate vor errechneten Geburtstermin für die Geburt im Geburtshaus entschieden. Mein Partner wollte die höchstmögliche Absicherung für mich und die Kleine, während ich eine Wassergeburt mit möglichst wenig Einmischung haben wollte. Dank des Geburtsvorbereitungskurs im Geburtshaus sind wir zu der Übereinkunft gekommen, dass wir uns die Geburt im Geburtshaus gut vorstellen könnten. Nach der Anmeldung lernte ich in kurzer Zeit alle diensthabenden Hebammen kennen. Das hat alles gut geklappt und ich bin entspannt in den letzten Monat der Schwangerschaft gegangen. Unsere Tochter machte sich anderthalb Wochen zu früh auf den Weg, was jedoch kein Problem für Geburtshaus darstellte.
„Ich freue mich auf die Geburt, egal wo sie stattfinden wird!“ Die Frage, an welchem Ort unser zweites Kind zur Welt kommen sollte, beschäftigte mich während meiner Schwangerschaft sehr intensiv. Wir wussten sofort nach dem positiven Schwangerschaftstest, dass wir uns im Geburtshaus Idstein anmelden würden. Bereits unser erstes Kind hatten wir dort zur Welt gebracht und ich freute mich auf die Hebammen und die einladende, vertraute Atmosphäre. Beim zweiten Ultraschall gab es einen Dämpfer unserer fröhlichen Pläne: Die Gynäkologin diagnostizierte eine singuläre Nabelarterie (ein Gefäß zu wenig in der Nabelschnur) und sagte direkt dazu: „Ins Geburtshaus können Sie damit natürlich nicht.“
Nun ist doch ein wenig Zeit vergangen und wir dachten es ist Zeit von unseren Erfahrungen im Geburtshaus Idstein zu berichten. Besser spät als nie starte ich mit einem kleinen Rückblick ins Jahr 2021, denn vor 2,5 Jahren durften wir bereits eine traumhafte Geburtshausgeburt mit unserer Tochter Marta erleben. Nach meiner ersten Geburt im Krankenhaus stand für mich fest, dass dies kein Ort für mich ist, um natürlich und entspannt zu gebären, zumal die damaligen pandemiebedingten Regularien sehr streng waren. Unsere mittlere Tochter Marta erblickte damals im Storchenzimmer Idsteins das Licht der Welt und hatte es nach unserer Ankunft vor Ort so eilig, dass nur Susanne da war und uns liebevoll begleitete.
Vor der Geburt: Zum Anfang der Schwangerschaft hatten wir uns entschieden in einem Hebammenkreissaal im Krankenhaus zu entbinden, obwohl wir den Gedanken im Geburtshaus zu entbinden schön fanden. Allerdings dachten wir, falls es zu Komplikationen kommen würde, sind wir auf der sicheren Seite und könnten direkt ärztlich versorgt werden. Der Gedanke an eine Entbindung im Geburtshaus lies uns aber nicht los und umso mehr „Gruselgeschichten“ wir von anderen Eltern von Entbindungen in Krankenhäusern hörten und umso mehr wir uns mit dem Thema Geburt befassten umso mehr zweifelten wir an unserer Entscheidung.