Geburtsbericht - Familie Eisenhut

 

Vergleich Krankenhaus-Geburtshaus

Mein erstes Kind brachte ich 2010 im Krankenhaus zur Welt.Und ich muss sagen, dass das keine schöne Erfahrung war.

Aufgrund eines auffälligen CTGs im Geburtsverlauf wurde mein Sohn per Zange auf die Welt geholt. Da direkt nach der Geburt keinerlei Zeichen eines Sauerstoffmangels o.ä. zu sehen waren, bezweifle ich, dass dieser Eingriff wirklich notwendig gewesen ist. Mitte 2011 wurde ich erneut schwanger. Da wir kurz darauf in die Nähe von Idstein zogen, begann ich das erste Mal, mich mit dem Thema Geburtshaus zu beschäftigen. Ein großer Vorteil lag für mich in dem kurzen Anfahrtsweg. Mit Wehen (und evtl. Blasensprung) länger im Auto zu sitzen (womöglich mitten im Berufsverkehr) wollte ich möglichst vermeiden. Angst hatte ich vor dem „worst case": es zeigen sich wieder auffällige Herztöne und die Hebammen entscheiden ähnlich wie die Ärzte bei meinem ersten Geburtserlebnis und verlegen mich unter der Geburt ins Krankenhaus. Zum Glück waren diese Befürchtungen unbegründet. Meine Tochter hatte es so eilig, das Licht der Welt zu erblicken, dass gar keine Zeit war, Herztöne zu untersuchen und zu interpretieren.

 

Die größten Unterschiede zwischen meinen beiden Erlebnissen in Krankenhaus und Geburtshaus:

Krankenhaus: Mein Sohn wurde von zwei Ärzten und drei Hebammen auf die Welt geholt und ich war auch irgendwie körperlich anwesend. Gesprochen wurde mit mir oder meinem Mann kaum. Alles war ziemlich hektisch. Nach der Geburt ging es mir körperlich wirklich schlecht. Ich blieb 5 Tage stationär dort. Mein Kreislauf war absolut am Boden. Mir tat alles weh. Ob die Schmerzen mehr von dem Dammschnitt (wegen der Zange) oder vom Steißbein kamen (wegen der unnatürlichen Gebärposition in Rückenlage in die ich gebracht wurde), konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht genauer lokalisieren. Die Fahrt nach Haus war ein Krampf, da ich eigentlich noch überhaupt nicht sitzen konnte.

Geburtshaus: Ich habe meine Tochter auf die Welt gebracht. Mein Mann und eine Hebamme waren zwar anwesend, um mich psychisch zu unterstützen, haben aber in den Geburtsverlauf in keiner Weise eingegriffen. Meine Tochter ist in einer absolut ruhigen Atmosphäre zur Welt gekommen. Kurz nach der Geburt stand ich auf und ging zur Toilette ohne jegliche Kreislaufprobleme. 4 Std. nach der Geburt waren wir wieder zu Hause. Die Rückfahrt war kein Problem.

Fazit: Ich verstehe das Bedürfnis von Ärzten, sich gegen alle Risiken abzusichern. Ich denke aber, dass sie gerade durch die Suche nach Auffälligkeiten und ihre Reaktion auf Verdachtsmomente Komplikationen verursachen, deren weitreichender Bedeutung für die Frau sie sich gar nicht bewusst sind. Ich habe ein großes Vertrauen zu Hebammen, die an den natürlichen Geburtsverlauf glauben und individuelle Schwankungen zulassen.