Geburtsbericht - Famile Presber

 

Durch unsere Hebamme kamen wir erst auf das Geburtshaus, allerdings waren wir mit unserer Anmeldung ziemlich spät dran und hatten riesiges Glück, noch einen Platz zu bekommen. Daher waren wir auch nicht oft zur Vorsorge dort, waren jedoch jedes Mal durchaus zufrieden. Machten wir uns um irgendetwas Sorgen, wurden diese aus dem Weg geräumt und wir konnten beruhigt zurück nach Hause gehen. Alle Hebammen waren schon beim Kennenlernen super freundlich und ich fühlte mich bei jeder von ihnen direkt wohl und gut aufgehoben. In einer solch gemütlichen und entspannten Atmosphäre konnte die Geburt nur ein positives Erlebnis werden!

Am 26.12.2018 war es dann so weit – einen Tag vor dem errechneten Termin. Ich wachte um halb fünf durch ein Ziehen auf, legte mich aber zurück ins Bett und schlief bis neun Uhr. Das Ziehen war nicht weg, war aber auch nicht stark und es gab lange Pausen. Also dachte ich mir nichts dabei – vielleicht ja Übungswehen. Mein Mann und ich gingen also erst einmal spazieren, dann legte ich mich in die Badewanne und backte danach noch Muffins. Wir waren bei den Eltern meines Mannes zum Mittagessen eingeladen. Ich war zwar immer noch der Meinung es sei nichts Ernstes, fühlte mich aber nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt beim Familienessen zu sitzen. Also riefen wir an, schilderten die Lage und mein Mann holte das Essen schließlich ab und wir aßen zuhause. Als mein Mann erneut zum Telefon greifen wollte und bei Nicole anrufen wollte, sagte ich zu ihm, wir fahren erst einmal zu meiner Mama und lassen sie die Lage einschätzen. Es war schließlich Weihnachten und da ich die Lage noch immer nicht ernst nahm, wollte ich niemanden umsonst anrufen. Wir fuhren also gegen 14.15 Uhr zu meiner Mutter, die dann schon angezogen an der Straße stand und los wollte. Als ich ihr sagte wir hätten noch nicht im Geburtshaus angerufen und ich noch Kaffee trinken wollte, schaute sie mich irritiert an und bat meinen Mann, im Geburtshaus anzurufen. Der Hebamme sagten wir dann, dass die Wehen alle drei Minuten kommen und auch immer länger andauern, ich sie aber noch nicht schmerzhafter oder stärker empfinde. Nicole war gerade spazieren und bat uns, Anna anzurufen, wenn es ernster wird, weil sie schneller da sein kann. Wir setzten uns also bei meiner Mama auf die Couch und die nächste Wehe war plötzlich stärker und drückte stark nach unten. Als ich zu meiner Mama sagte, ich müsste auf die Toilette, wusste sie was los war und bat meinen Mann Anna anzurufen und wir machten uns direkt auf den Weg. Auf dem Weg zum Auto platzte die Fruchtblase. Zum Glück brauchten wir nicht lange bis zum Geburtshaus und Anna war auch schon da. Sie schaute nach dem Muttermund, der tatsächlich schon komplett geöffnet war – Anna konnte schon das Köpfchen fühlen. Anna ließ also schnell das Badewasser ein und ich ging in die Badewanne – es war ca. 15.15 Uhr. Wenig später kam auch Nicole. Zwischen den Wehen konnte ich gut entspannen, da ich mich super gut aufgehoben gefühlt habe. Ich wusste, ich habe Anna, Nicole, meinen Mann und meine Mutter, falls ich etwas brauche. Ein kalter Waschlappen auf der Stirn tat sehr gut! Trotz der tollen Unterstützung war niemand zu aufdringlich. Es dauerte nicht lange und um 15.51 Uhr kam unsere Tochter Mathilda Heidi zur Welt. Ganz in Ruhe durfte sie auf mir liegen und erst einmal in der Welt ankommen. Nach einer Weile durchtrennte der stolze Papa die Nabelschnur, die Kleine wurde ihm gegeben und ich stieg aus der Badewanne und anschließend wurde ich von den Hebammen versorgt. Danach konnten wir noch in Ruhe mit der Kleinen kuscheln, bevor sie untersucht wurde. Anschließend machten die Hebammen die Papiere fertig, wir kuschelten mit unserem Baby und konnten anschließend direkt nach Hause fahren. Um ca 18 Uhr waren wir also mit unserer Kleinen zuhause und konnten uns ganz gemütlich auf die Couch legen.

Wir sind unglaublich froh, das Geburtshaus gewählt zu haben! Es war weder während, noch nach der Geburt eine angespannte oder stressige Situation. Wir konnten unsere Kleine erst einmal begrüßen, bevor sie untersucht wurde und wir hatten generell für alles viel Zeit. Im Krankenhaus hätte ich vermutlich Angst davor gehabt zu merken, einfach eine von vielen zu sein und dass die Geburt einfach nur eine Routine ist. Im Geburtshaus wusste ich, dass jede – und auch unsere – Geburt etwas Einzigartiges ist und ohne Druck und Stress auch eine wunderschöne Erfahrung sein kann. So war es bei uns und dafür sind wir unglaublich dankbar!