Geburtsbericht - Familie Balent

 

Als mir eine Freundin am Anfang meiner Schwangerschaft vom Geburtshaus Idstein erzählte und nachdem wir am Infoabend teilgenommen hatten, war für mich klar, dass ich am liebsten mein Kind dort auf die Welt bringen wollte. Ich war regelmäßig zur Vorsorge im Geburtshaus. Diese Termine waren mir soviel angenehmer als die Ultraschalltermine beim Frauenarzt. Ich wurde nicht als Patient betrachtet, sondern als Mensch. Alle Hebammen begegnen einem auf Augenhöhe, respektieren einen, nehmen jede Sorge ernst und beantworteten uns wirklich jede noch so „dumme“ Frage. Auch der Vorbereitungskurs bei Cora gab uns noch mehr Sicherheit. Umso mehr freuten wir uns, als wir von der Warteliste rutschten und einen festen Platz zugesichert bekamen.


Dann war es soweit, vier Tage vor ET kam unser Samuel auf die Welt. Ich hatte tagesüber immer wieder ein leichtes Ziehen bemerkt und freute mich, dass Samuel sich die kommende Woche bestimmt auf den Weg machen würde. Kurz vor 23:00 Uhr platze meine Fruchtblase. Ich rief noch ganz entspannt die diensthabende Hebamme Susanne an und dachte ich habe jetzt bestimmt noch ein paar Stunden zu Hause. Nach ca. einer halben Stunde setzen Wehen ein, sie waren schon sehr stark und regelmäßig. Eigentlich wollte ich zu Hause noch ein Bad nehmen, aber zum Glück entschied mein Mann, dass es schon Zeit war ins Geburtshaus zu fahren. Wir kamen ca. um kurz nach 01:00 Uhr im Geburtshaus an. Susanne erwartete uns bereits, als sie mich untersuchte war mein Muttermund schon bei 6cm. Die Badewanne wurde gefüllt und ich verbrachte dort die erste Zeit. Mein Gefühl war es, dass die Eröffnungsphase sehr schnell ging, dafür aber die letzte Phase der Geburt dauerte. Irgendwann sagte Susanne zu uns, dass sie uns noch eine halbe Stunde geben könnte, ansonsten würde sie uns ins Krankenhaus bringen lassen, da der Kopf des Babys sich nicht richtig einstellte. Meinen Mann verunsicherte diese Information total, ich glaube mir gab es Kraft, da ich unbedingt wollte, dass das Kind im Geburtshaus auf die Welt kommt und eine Verlegung ins Krankenhaus vermeiden wollte. Durch die Anleitung der Hebammen in den Vierfüßlerstand zu kommen und bei den kommenden Wehen nicht zu pressen, sondern nur zur atmen, stellte sich der Kopf richtig ein (meine Erinnerung). Und so konnten wir unseren Sohn um 06:49 Uhr in den Armen halten.
Susanne betreute uns die ganze Zeit liebevoll und dachte auch an meinen Mann, dass es ihm auch gut geht. Sie sprach mir Mut zu und unterstützte mich die ganze Zeit. Sie gab mir Tipps, wie ich atmen kann und welche Position ich einnehmen könnte. Auch Hebammenschülerin Anna unterstütze mich tatkräftig und es tat mir so gut ihre Hand zu drücken. Hebamme Teresa, die zum Schluss noch hinzugerufen wurde, gab mir tolle Hilfestellungen wie ich atmen sollte. Alle waren für mich da, ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Es war einfach eine schöne heimische Atmosphäre, in der ich mich wohl gefühlt habe. Wir wurden nie alleine gelassen, was ein Luxus! Ich danke Euch von ganzem Herzen!