Kaltes Neonlicht, der Geruch nach Desinfektionsmittel, hektisch umher eilendes Klinikpersonal – von Freundinnen hatte ich gehört, wie sie ihre Geburten im Krankenhaus erlebt hatten und wusste: Das will ich nicht. Was für einen wohltuenden Gegenentwurf bietet da das Geburtshaus in Idstein! Unsere Tochter Carlotta ist dort am 24. November 2022 auf die Welt gekommen und wir hätten uns keine schönere Geburt vorstellen können. Schon zu Beginn meiner Schwangerschaft entschied ich mich für eine Geburt im Geburtshaus. Die Eins-zu-Eins-Betreuung, die ruhige Atmosphäre und die Tatsache, dass die Entbindung dort als natürlicher Vorgang betrachtet wird, haben mir gefallen. Dass von den Erstgebärenden – zu denen ich zählte – rund jede dritte Frau unter der Geburt ins Krankenhaus verlegt wird, hört sich erst einmal viel an.
Näher betrachtet zeigt es jedoch die Professionalität, mit der das Team des Geburtshauses Idstein arbeitet, da Frauen, bei denen nicht alles reibungslos läuft, sehr frühzeitig verlegt werden, sodass Mutter und Kind nicht in eine Notsituation geraten. Dennoch ernteten wir im Bekanntenkreis viele skeptische Blicke und Kommentare, als wir von unserer Entscheidung fürs Geburtshaus erzählten. Unser Rat an alle werdenden Eltern: Lasst euch davon nicht verunsichern. Wir haben uns im Geburtshaus zu jeder Zeit gut aufgehoben und professionell begleitet gefühlt. Die beiden Hebammen Laura und Katrina, die viel Ruhe ausstrahlten, die ganze Zeit über an unserer Seite zu wissen, war großartig. Das gedimmte Licht der Stehlampen, der Schein der Kerzen und der Duft von ätherischen Ölen sorgten für eine gemütliche Atmosphäre. Unsere kleine Tochter kam dann schließlich in der Wanne zur Welt. Dass wir auch direkt nach der Entbindung viel Zeit und Ruhe hatten, um uns kennenzulernen, zu staunen, vor Freude zu weinen, haben wir ebenfalls als großen Pluspunkt des Geburtshauses erlebt. Für die überaus kompetente Betreuung sowie die warme und herzliche Art sind wir sehr dankbar – und kommen beim zweiten Kind bestimmt wieder.