„Du bist aber mutig“ – das haben wir immer dann gehört, wenn wir gesagt haben, dass wir unsere Tochter im Geburtshaus auf die Welt bringen wollen. Ich fand das immer seltsam. Warum soll es mutig sein, mich in die Hände von erfahren Hebammen zu begeben, die mich schon in der Schwangerschaft begleitet haben und die sich während der Geburt ganz auf mich und das Baby konzentrieren können?
Für uns hätte es viel mehr Mut erfordert, in eine Klinik zu gehen, zu mir völlig unbekannten Menschen und in die dort herrschende bekannte Zeitnot.Bei unserer ersten Tochter mussten wir in die Uniklinik, weil sie in Beckenendlage zur Welt kam. Das war in Ordnung, aber wenn es nicht sein musste, wollte ich diesmal nicht in ein Krankenhaus. Ich war schließlich kerngesund. Eben nur schwanger. Und das war genau die richtige Entscheidung.
Ich habe vor und während der Geburt im Geburtshaus Idstein zu keinem Zeitpunkt daran gezweifelt, dass ich und meine Tochter bestmöglich versorgt sind und die Hebammen frühzeitig nötige Maßnahmen einleiten würden, hätte das erforderlich sein sollen. War es aber nicht.
Die Geburt im Geburtshaus war von den Vorsorgeuntersuchungen dort bis zum Anruf mitten in der Nacht als die Wehen einsetzen über die eigentliche Geburt bis zu dem Zeitpunkt, dass wir unser Baby mit nach Hause nehmen konnten genauso, wie man sich ein solches Ereignis nur wünschen kann. Wir hatten viel Zeit für uns, ohne uns je allein gelassen zu fühlen.
Allen Frauen und Paaren, die sich eine selbstbestimmte Geburt mit einer bestmöglichen Unterstützung, in einer sehr schönen Umgebung wünschen, können wir nur raten: Traut und Euch! Ihr und Euer Baby bringt alles mit, was es für eine Geburt braucht, ihr wurdet dafür geschaffen. Und falls es doch mal ein bisschen Hilfe braucht: Ihr seid in den besten Händen.